Falsch! Auch für jüngere! (Was ist schon alt?)
Die Prostata ist ein geheimnisvolles Organ. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung kommt prima ohne sie aus, diejenigen die eine haben, berichten oft über Probleme mit ihr. Aber: ohne Prostata gebe es uns alle nicht. Denn die Vorsteherdrüse produziert ein Sekret, das für die Beweglichkeit der Spermien von entscheidender Bedeutung ist und ohne Bewegungen der Samenfäden käme es nie zu einer Befruchtung.
Sie produziert auch ein Sekret, besser gesagt ein Enzym: das Prostata-spezifisches Antigen (PSA), das zur Verflüssigung der Samenflüssigkeit notwendig ist. Durch die Wirkung dieses Stoffes wird aus dem zähflüssigen Ejakulat ein dünnflüssiges und dies ist wiederum förderlich für die Spermienbeweglichkeit.
Die Konzentration dieses Enzyms ist im Blut (Serum) ist messbar. Es ist organspezifisch (weil es nur die Prostata herstellt), aber nicht krankheitsspezifisch (weil viele Veränderungen der Prostata einen erhöhten Wert verursachen).
Ein erhöhter Wert bedeutet an sich noch nichts Schlimmes, ist aber abklärungsbedürftig. Sehr vereinfacht gesagt sollte der Wert unter 4 ng/ml sein, wobei dieser Wert vom Alter, von der Größe der Vorsteherdrüse und von anderen Faktoren abhängt. Letztlich bedarf es der Interpretation eines Fachmannes (hier ist der Urologe gemeint), um weitere Schritte einleiten zu können.
Ohne konkrete Hinweise auf eine bösartige Erkrankung bzw. eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hierfür (z.B. familiäre Häufung) werden die Kosten der PSA-Untersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Zu einer kompletten urologischen Vorsorge/Krebsfrüherkennung gehört sie aber dazu. Daher bieten wir den PSA-Test im Rahmen der Individuellen Gesundheitsleistungen (IGEL) an. Die Bestimmung kostet etwa so viel wie 3 Packungen Zigaretten oder 6 Tassen Kaffee im Schnellimbiss.